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Minox 35 AF

Autofokus lag Ende der achtziger Jahre im Trend,  macht  aber nur Sinn in Zusammenarbeit mit einer Programmautomatik. So entstand die AF.

Mit ihren eckigen Formen sah sie entfernt der ML ähnlich, ist aber größer und vor allen klobiger als diese. Zu der AF gehört ein Systemblitz, der mit drei gebogenen Krallen seinen Sitz  in drei Aussparungen oben rechts (von vorne gesehen)  auf der Camera findet. Ein eigenes Bild des Blitzes findet sich hier: Blitz AF. Eine Klammer am  Blitz hakt sich auf der linken Seite (von vorne gesehen) des Suchers ein und gibt dem ganzen Halt. Etwas fummelig, aber sehr effektiv.

Weitere Eigenschaften:

 

Das Objektiv heißt hier Minoxar, ein Skylightfilter ist festeingebaut und hat jetzt eine Brennweite von 32 (anstatt 35) mm sowie einegrößte Blendenöffnung von f3,5. Es besteht immer noch aus  4 Linsen in 3 Gruppen. Die relativ kleine Blende sollte in Zusammenarbeit mit dem Autofokus scharfe Bilder liefern. Die kleinste Blende liegt bei f11.

Die Camera besitzt einen aktiven (Infrarot) vier Zonen Fokus mit einem Einstellbereich von 70 cm bis Unendlich und einem Meßwinkel von 4 Grad. Der Einstellbereich des Autofokus wird in dem Okular in der Mitte als kleiner Kreis angezeigt. Der Autofokus arbeitet sehr zuverlässig, die Einstellung gibt aber beim Auslösen eine eigenartiges, scharfes Reißgeräusch von sich. Hört sich nicht nach Minox an. Zwischen Auslösen, Scharfstellen und Öffnen des Verschlusses gibt es eine kurze Latenzzeit, wie lange, kann ich nicht messen, aber deutlich kürzer als bei den meisten Digitalkameras.

Ein rechter Erfolg war die Camera nicht, wahrscheinlich weil ihr Aussehen sie zu einem (wahrscheinlich erfolgreichen) Kandidaten für den Preis der hässlichsten Kamera der Welt machte. Die ganze Camera wirkt etwas Minox-fremd, ich frag mich manchmal ob sie überhaupt von Minox stammt, aus Japan ist sie nicht, es steht „Made in Germany“ ‚drauf. Sogar ein Teil der Bedienungsanleitung sieht anders aus: Ein blaues Heftchen in Schwarz-Weiß-Druck. Im „offiziellen“ Stammbaum der Minox 35 Cameras taucht sie auch nicht auf.

Merkmale:

  • Erkennung der DX-Kodierung. Das Einstellen der Empfindlichkeit entfällt. Allerdings reicht der Empfindlichkeitsbereich nur von 100 bis  640 ASA. Filme ohne DX-Kodierung (außer bei selbstgeladenen Filmen gibt es das wohl kaum) werden als 100 ASA-Filme erkannt. DX- Kodierung gibt es erst wieder ab der GTX. Ich kenne keinen ISO 640 Film, in der Praxis wirt man also nur Filme bis ASA/ISO 400 verwenden können .
  • Sichtfenster für den Filmtyp.
  • Belichtungssystem eine CDS-Zelle welche in Verbindung mit der Programmautomatik die Zeiten von1/30s bei f3,5 bis 1/500 bei F11 erlaubt (EV 8-16). Bei Belichtungen unter 1/30 wird der Verschluss blockiert und die Langzeitwarnung „Flash“ Links neben dem Okular leuchtet rot. Der Blitz hat keine eigene Messzelle und wird über die CDS-Zelle der Camera gesteuert.
  • Gehäuse aus Glasfaser verstärkten Novodur (nicht Makrolon wie bei den Minox 35 Cameras üblich)
  • Selbstauslöser mit 10 Sekunden Vorlaufzeit.
  • Batterietester.
  • Roter Auslöseknopf.
  • Die Rückwand ist, wie bei den meisten Kameras, zum Aufklappen und nicht, wie bei den anderen Minox 35 Cameras, zum abziehen
  • Batterien: 2 mal CR 1/3N
  • Preis 1989 DM 419.-;  im Set mit dem Blitz AF-F DM 455.

Die Namensgebung ist klar AF wie Autofokus

Blitz ist hier montiert. Der Sucher sowie die zwei Infrarot Sensoren des Autofokus liegen hinter einer klaren Kunststoffabdeckung. Links neben dem Objektiv ist ein nach unten zu drückender Schieber, mit dem die Elektronik angeschaltet wird. Ist die Camera eingeschaltet, ist ein roter Punkt zu sehen. Die Elektronik schaltet nach ca. 10 Minuten von selber aus. Danach muss man den Schalter schließen und wieder öffnen um die Camera wieder in Gang zu bringen. Der Typen- (in weiß) und Herstellerschriftzug (in rot) ist gut sichtbar unterhalb des Objektivs angebracht.

Die Elemente unter der Schutzabdeckung: Links oben die Selbstauslöser-LED. Dann ein IR-Sensor, der Sucher, dann der zweite IR-Sensor.

 

Links die Langzeitwarnung-LED (unter 1/30 Sekunde), wenn sie leuchtet ist ein Blitz nötig und der Auslöser verriegelt. Rechts vom Okular die grüne Diode für den Batterietester. Sie leuchtet nach der Aufnahme auf, wenn die Batterien ausreichend Spannung haben. Bei zu schwachen Batterien wird der Verschluss gesperrt. Auf dem Bild ist der Blitz bereit, die Diode leuchtet.

Links das Sichtfenster für den Filmtyp. Im Sucher sieht man nichts, nur den Bildrahmen mit einer Markierung für den Parallaxenausgleich ab 1,5 Meter; keine Zeiger, keine Dioden, nichts.

 

Die gleiche, praktische Filmaufwickeltrommel wie bei der ML. Das Filmeinspannen ist deutlich einfacher.

Hier die 4 Stifte der DX-Codierung, sehr einfache Ausführung der Stifte:

Die Rückwand wird aufgeklappt. Der Entriegelungsschieber der Rückwand findet sich auf der linken Gehäuseseite.

Auf der linken Seite, rechts neben dem Rückspulknopf finden sich die drei Kontaktlöcher für die entsprechenden Krallen am Blitz. Der Selbstauslöser öffnet sich von hinten nach vorne. Weißer Punkt auf der Rückspulkurbel.

Die Entriegelung für den Filmtransport liegt neben dem Stativgewinde. Das Batteriefach ist nicht ganz einfach zu öffnen: „Nach leichtem Druck durch den Daumennagel springt der Schutzdeckel auf“. Von wegen, man muss die geriffelte Platte nach vorne drücken und deren hintern Rand mit einem Nagel hochziehen. Die Kerbung am vorderen Rand ist überflüssig und verwirrt. Dann sieht man die beiden Batterien CR 1/3 N:

31.07.2005